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08.08.25 –
Das Höllental. Eigentlich Etikettenschwindel, denn mit der Hölle lässt sich dieses Kleindod wahrlich nicht vergleichen, eher schon mit dem Paradies. Auf Initiative der Grünen Kreistagsfraktion hat sich eine Gruppe interessierter Mitbürgerinnen und Mitbürger am vergangenen Wochenende dieses Naturschauspiel erwandert. Ein Schauspiel mit vielen Akteuren aus Flora und Fauna, das von unseren Kreisrät*innen von Birgitt Lucas, Klaus Schaumberg und Thomas Friedrich aufgezeigt und erklärt wurde. Wir konnten die einmalige landschaftliche Schönheit bewundern, die Ruhe und Wirkung des Höllentals auf Leib und Seele war spürbar.
Und doch stand am Ende, leider, aber wahrscheinlich unvermeidbar, etwas ganz anderes genauso im Mittelpunkt der Gespräche: die geplenten "Frankenwaldbrücken". Einige Mitwanderer sprachen das Thema an. Bestürzung machte sich dann breit, als die grünen Kreisräte differenziert auf die Folgen dieses geplanten "touristischen Highlights" hinwiesen:
Mit dem Bau dieser Brücken dürfte der Naturgenuss den wir jetzt im Höllental erleben können, mit höchster Wahrscheinlichkeit der Vergangenheit angfehören. Und die Folgen für einen ökonomisch nachhaltigen und ökologisch sanften Tourismus? Verheerend!
Die Baumaßnahmen sind in einem Naturschutz- und FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) geplant. Daher unterliegen sie naturschutzrechtlich besonderen Auflagen. Um diesen nachzukommen sollen im Bereich des "König Davids" laut Lautratsamt Hof aufgeständerte Wege entstehen, um die im direkten Umgriff befindliche Vegetation zu schützen. Am Aussichtspunkt selbst wird die Absperrung ertüchtigt und um ein bis drei Meter Richtung Wald zurückverlagert. Für die geplanten Höllental-Terrassen müssen intakte Buchen und Ahorne gefällt werden. Massive Eingriffe in eine beeindruckende Naturkulisse die nur ungläubiges Kopfschütteln hervorrufen können.
Dazu kommt: auch die Routen unserer zertifizierten Wanderregion werden aufgrund des Besucherandrangs verlegt oder gesperrt werden.
Durch die Baumaßnahmen, und die Fertigstellung der Brücken wird es zu Wegsperrungen kommen. Wege müssen verlegt werden, und es ist damit zu rechnen, dass sie ihren jetzigen idyllischen Charakter verlieren und zu funktionalen und befahrbaren Wegen ausgebaut werden müssen. Dazu sind Verbauungen von Sichtschneisen und den vielen kleinen Besonderheiten, die man im Höllental am Wegesrand finden und bewundern kann, zu befürchten. Das Zusammenspiel von industriellen Relikten und dem lebendigen Selbitzbache wird in den Hintergrund geraten.
Aber das ist erst der Anfang: die Baumaßnahmen für die Verankerungen der Brücken werden den Charakter der gesamten Landschaft negativ beeinflussen. Von den erforderlichen Parkplatzanforderungen ist die Beeinträchtigung des kleinen vorhandenen Baches mit den jetzt noch vorhandenen weiten Wiesen und kleinen Tümpeln zu erwarten. Für den Fußweg vom Parkplatz zu den Brücken müssen Straßen überquert werden, vorgesehen sind Brückenbauten, die mit Aufzügen versehen sein müssten, um die Anforderungen an die Barrierefreiheit zu erfüllen. Lärm und Müll werden den gesamten, bis jetzt ruhigen und wohltuenden Lebensraum belasten.
Ein zufälliges Zusammentreffen und der Austausch mit dem Landeswanderwart aus Thüringen ergab den Blick auf die nur wenige Kilometer entfernte und leider wegen Baufälligkeit gesperrte Brücke über die Saale bei Sparnberg/Pottiga. Der Austausch mündete in der gemeinsamen Einsicht: "Für die Sanierung dieser für alle Verkehrsteilnehmer notwendigen Brücke ist leider kein Geld da. Aber für touristische Eventbrücken, die für ein schnelllebiges Selfie gedacht sind, und die erwiesenermaßen finanziell nicht "rentierlich" sein werden, werden Millionen Euro ausgegeben." Wenn - ja, wenn nicht noch die Vernunft gewinnt. Mit dieser leisen Hoffnung ging ein wunderbarer Wandertag zu Ende.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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Dienstag 14 bis 17 Uhr:
Bürostunden mit unserer Kreis-Geschäftsführerin Barbara
Donnerstag 14 bis 16 Uhr:
Bürostunden mit unserer Kreis-Geschäftsführerin Barbara
Donnerstag 16 bis 18 Uhr:
Gespräche im Grünen Büro mit unserem Sprecher Harald
Andere Termine nach Vereinbarung: kv-gf@gruene-hof.de
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