BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Hof

Aktuelles aus dem Kreisrat

Höchste Priorität für Bestand der kommunalen Krankenhäuser

Antrag der grünen Kreistagsfraktion im Landkreis Hof

Die Kreisrät*innen der Bündnisgrünen im Landkreis Hof beantragen, den kommunalen Krankenhäuser im Rahmen der Daseinsfürsorge höchste Priorität einzuräumen und dies im Haushalt 2025 entsprechend zu berücksichtigen.

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Welterschöpfungstag am 20.06.2024

Presseerklärung  zum Welterschöpfungstag am Donnerstag, 20. Juni 2024

Am Donnerstag, 20. Juni 2024 ist laut der Umweltorganisation WWF - World Wildlife Fund - der sogenannte Welterschöpfungstag. Das bedeutet, dass die Menschheit bis zu diesem Datum so viele natürliche Ressourcen verbraucht hat, wie die Erde jährlich nachliefern kann. Ab diesem Tag lebt die Menschheit also auf Kosten der Naturreserven der Erde und der nachfolgenden Generationen. Im Jahr 2000, vor 24 Jahren, lag der Welterschöpfungstag noch am 1. November. Das bedeutet, dass die Belastung des Planeten durch die Menschheit in der jüngsten Vergangenheit  dramatisch zugenommen hat.

Der angebliche Umweltmusterstaat Bundesrepublik Deutschland hatte seine natürlichen Ressourcen schon am 4. Mai 2024 verbraucht und lebt seitdem auf Kosten seiner Kinder und Enkel. „Würde die gesamte Menschheit den Globus so belasten wie Deutschland, bräuchten wir drei Erden,“ so die Fraktionsvorsitzende der Hofer grünen Kreistagsfraktion, Mirjam Kühne aus Regnitzlosau. Dass der Welterschöpfungstag insgesamt heuer "erst" am 20. Juni liegt, ist zynischerweise der Armut der Menschen in den Entwicklungsländern, zum Beispiel in Afrika, zu verdanken, die die Erde wesentlich weniger belasten und wesentlich weniger konsumieren.

Der Appell der Kreistagsfraktion der Hofer Bündnisgrünen richtet sich also hauptsächlich an die Menschen in den reichen Staaten des industriellen Westens.

Als nachdenkenswerte Beispiele seien aus der großen Breite nur wenige genannt:

·        Der Energieverbrauch in Deutschland ist nach wie vor hauptsächlich von umweltschädlichen fossilen Energien geprägt. Bei der Heizung der Gebäude und im Auto- und Flugverkehr sind Kohle, Öl und Gas die wesentlichen Energieträger. Hier sind alle Verantwortlichen in Industrie, Verwaltung und Politik zu höchsten Anstrengungen gefordert. Völlig unverständlich ist, dass Deutschland als einziges Land weiterhin kein allgemeines Tempolimit erlassen hat. Mit einer Beschränkung der Geschwindigkeit auf Autobahnen, wie in allen anderen europäischen Ländern üblich, könnten laut Bundesumweltamt bis zu zwölf Millionen Tonnen CO2 jährlich eingespart werden.

·        Deutschland hat jüngsten Untersuchungen zu Folge den höchsten Verbrauch an Verpackungsmüll in der Europäischen Union. 220 Kilogramm Verpackungen verbraucht jeder Deutsche jährlich. Ein Großteil davon wird nicht wiederverwendet, sondern landet in Müllverbrennungsanlagen oder in der Umwelt. Folgen sind die Plastikinseln in den Weltmeeren, die Kunststoffblockaden in Wal- und Seevögelmägen, und das global verteilte Mikroplastik, das letztendlich auch in den Körpern der Menschen landet.

·        Der Bestand an Insekten ist in den letzten 25 Jahren nach wissenschaftlichen Untersuchungen um 70 bis 80  Prozent zurückgegangen. Insekten bilden ein ganz zentrales Glied in der ökologischen Kette des Lebens. Sie haben Schlüsselfunktionen bei der Befruchtung der Pflanzen und sind die Hauptnahrungsquelle unzähliger anderer Tierarten. Der Verlust der Arten ist erschreckend: Über die Hälfte aller Insekten stehen in den Roten Listen der vom Aussterben bedrohten Arten. Die Biodiversität ist damit aufs Äußerste bedroht.

·        Der Flächenverbrauch in Deutschland ist nach wie vor extrem hoch. In Bayern werden täglich über elf Hektar Land verbraucht, das entspricht der Fläche von etwa 25 Fußballplätzen. Die ständige Ausweisung neuer Gewerbeflächen sowie der unablässige Bau von Ortsumfahrungen am Rande der Städte und Gemeinden - wie jetzt in Oberkotzau - nimmt der Landwirtschaft ihre Existenzgrundlage und der Natur ihren Lebensraum. So sollten die Ausweisung dieser neuer Siedlungs- und Gewerbegebiete einer strengen Überprüfung auf ihrer Notwendigkeit unterliegen. Parkflächen müssen auf ein Minimum reduziert und nicht mehr ebenerdig genehmigt werden, bestehende Flächen sollten mit Fotovoltaikanlagen überdacht werden.

 

Die Fraktion, bestehend aus Mirjam Kühne aus Regnitzlosau, Birgitt Lucas aus Naila, Klaus Schaumberg aus Selbitz, Thomas Friedrich aus Helmbrechts und Nanne Wienands aus Schwarzenbach/Saale bittet die gesamte Bevölkerung zum Welterschöpfungstag über die Folgen des persönlichen Verhaltens nachzudenken und den Verbrauchen an Materialien und Energie schrittweise zu vermindern. Wichtiger noch ist der Appell an die Verantwortlichen in der Industrie und den Gewerbebetrieben, Verwaltungen und in politischen Ämtern, ihre Entscheidungen in Zukunft mehr an der Ökologie, also an Lebenskreisläufen und weniger an vordergründigen wirtschaftlichen Argumenten zu orientieren, und für demokratisch geprägte Mehrheiten zu arbeiten.

„Wir haben nur einen Globus, auf ihm leben derzeit acht Milliarden Menschen. Wir müssen alles tun, um für alle ein Leben in einer gesunden Umwelt und Natur wieder möglich zu machen. Die Klimakatastrophe kann durch sofortige Maßnahmen noch eingedämmt werden - allerdings wird öfter gefragt, was uns der Klimaschutz kostet und nicht, was es uns kostet, nicht auf den Klimaschutz zu achten: es ist wesentlich mehr," meinen die fünf Kreisrätinnen und Kreisräte.

 Mit der Bitte um Veröffentlichung;
und freundlichen Grüßen

Mirjam Kühne, Regnitzlosau; Rückfragen bei 0171 5494351
Birgitt Lucas, Naila
Klaus Schaumberg, Selbitz
Thomas Friedrich, Helmbrechts
Nanne Wienands, Schwarzenbach/Saale

 

17. März: Haushaltsrede von Mirjam Kühne im Kreistag

Am 17. März war die Verabschiedung des Haushalts Thema im Hofer Kreistag. Mirjam Kühne hielt für die Grüne Fraktion die Haushaltsrede, in der sie die wesentliche Ausgabeposten kritisch würdigte - insbesondere die geplanten Bauvorhaben im Höllental und auf dem Kornberg. Zusammenfassend konstatierte Mirjam Kühne: "Wir brauchen Geld für Kliniken, Katastrophenschutz, soziale Sicherung, Kultur, Schülerbeförderung und ÖPNV. Wir können unsere Mittel nur einmal ausgeben und unser Verantwortungsbewusstsein und unsere Vernunft zwingen uns dazu, keine aus der Zeit gefallenen Phantasmen zu finanzieren."

Die vollständige Rede finden Sie hier.

Stellungnahme der Kreistagsfraktion der Hofer Bündnisgrünen zum Kommentar "Politik mit der Abrissbirne" und Bericht "Heimatpfleger suchen Abriss des Jahres"

Sollen wir jetzt lachen oder weinen? Den Heimatpflegern fällt auf, dass es Verluste gibt im Altbestand erhaltenswürdiger Häuser?

Vor einigen Jahren ist in unserer Region ein Programm wirksam geworden; es heißt "Förderoffensive Nordostbayern", kurz FONOB. Mit den Mitteln aus FONOB wurden alte Gebäude "entnommen"; an ihrer Stelle wurden leere Plätze mühsam mit Kübelgrün ausgestattet, ein paar Bänke wurden aufgestellt, sehr beliebt war die Schaffung von Parkplätzen. Was haben die verantwortlichen Lokalpolitiker gejubelt, weil sie mit finanzieller Förderung des Freistaats Bayern "des olda Zeich" wegreißen konnten! Dörfer haben ihr Gesicht und ihren Charakter verloren, ehemals liebenswert dicht bebaute Straßen haben auffällige Zahnlücken bekommen, der Donuteffekt - innen nichts, außen viel - ist allerorten zu beobachten: die Menschen aus den flächenversiegelnden Neubaugebieten parken - manchmal - auf den angerichteten Parkplätzen.

Dabei ist innerdörflicher bzw. innerstädtischer Wohnraum begehrt, er steht in vielen Orten vernachlässigt leer. Die Mitglieder Kreistagsfraktion der Hofer Bündnisgrünen kommt aus fünf verschiedenen Orten und beobachtet in jedem ihrer Heimatorte genau dieses Phänomen. Es gibt gute Vorbilder, aber sie haben leider viel zu wenige bis gar keine Nachahmer.
Die Mahnrufe verhallen oft ungehört.

Wäre das Programm FONOB ein Sanierungsprogramm gewesen, könnte der Charme kleinräumiger Bebauung sehr zur Attraktivität und Einzigartigkeit unserer Dörfer und Städte beitragen. Gebäudeabrisse bedeuten neben dem Gesichtsverlust für die Orte auch die Vernichtung von Energie und Rohstoffen.

Die Liste der Gebäude auf der genannten Homepage    www.heimat-bayern.de     könnten mit konkreten Beispielen aus der Nordostbayerischen Region schier endlos fortgesetzt werden. "Die Abreißerei muss ein Ende haben!" fordert der Bund deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) gemeinsam mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege.
Wie schade, dass der BDA und die Heimatpfleger ihre Klage jetzt erst führen!

ÖPNV-Fahrt nach Kronach

Mit dem ÖPNV - dem Öffentlichen Personennahverkehr - von Naila nach Kronach zu kommen, bedeutet, wenn man mit dem Zug fahren möchte, eine ziemliche Rundreise über Hof und Hochstadt-Marktzeuln, bei einer Dauer von zwei Stunden und zehn Minuten. Aber man bekommt bei der Bahnauskunft auch den Hinweis auf den Bus Nr. 9, der sogar sonntags von Naila direkt nach Kronach fährt.
Den Kreisrätinnen und Kreisräte der Grünen im Landkreis Hof war diese Linie bereits in mehreren Ausschüssen "über den Weg gelaufen". Einerseits ist es ein attraktives und landkreisübergreifendes Angebot, andererseits bezahlen beide Landkreise - Hof und Kronach - eine immense Summe für den Erhalt dieser Linie, die von der Bevölkerung und den Touristen viel stärker in Anspruch genommen werden könnte, wenn man davon wüsste. Die Linie wird nämlich so gut wie nicht beworben. Oft sind die Busse ohne Fahrgäste unterwegs, vor allem in den Monaten außerhalb der Touristen- und Radlersaison.
"Wir probieren das aus," meinten Birgitt Lucas aus Issigau, Mirjam Kühne aus Regnitzlosau, Klaus Schaumberg aus Selbitz, Nanne Wienands aus Schwarzenbach/Saale und Thomas Friedrich aus Helmbrechts; letzterer musste dann leider wegen seiner Arbeitszeiten die Teilnahme an der Fahrt absagen.

In Kronach traf sich die Gruppe mit den Kronacher Grünen Kolleginnen und Kollegen. Ein gemeinsames Mittagessen und der interessante und vielfältige Austausch wurde von beiden Seiten begrüßt. Edith Memmel, ehemalige Landtagsabgeordnete der Grünen und immer noch Kreisrätin in Kronach, betonte aus ihrer Sicht den Wert der Buslinie 9 und versicherte, dass die Finanzierung durch den Landkreis Kronach sicher sei. Landtagskandidatin Dr. Susann Freiburg aus Lichtenfels berichtete von der grünen Arbeit in ihrer Heimatstadt.
Die Hofer Kreisräte überbrachten die Grüße ihrer Landtagskandidatin Swanti Bräsecke-Bartsch, die leider gesundheitsbedingt zuhause bleiben musste. Ihr inhaltlicher Schwerpunkt liegt im naturschutzfachlichen und kulturellen Bereich. Schließlich begab man sich auf den Weg durch die schöne Kronacher Altstadt mit ihren vielen charmanten und altehrwürdigen Gebäuden hin zu den Büroräumen der Kronacher Grünen, von denen auch MdB Johannes Wagner aus Coburg einen eigenen Raum nutzt. Man verabredete beim Abschied, sich mehr um den Austausch zwischen den oberfränkischen Stadt- und Kreisräten zu bemühen.

Dass sich vor und während dieser Fahrt einige Hürden ergeben würden, war unvorhersehbar. Sie können in der Rückschau allerdings helfen, die Situation zu verbessern und den Bekanntheitsgrad der Linie zu erhöhen. Der Organisator der Fahrt, Klaus Schaumberg, musste sich bei mehreren Stellen informieren, bis er alles Wissenswerte für diese Fahrt beieinander hatte: beim Landratsamt Hof, dem Mobilitätszentrum in Kronach, bei OVF = Omnibusverkehr Franken, bei der Bahn und auf einer Reihe von Webseiten.

Pluspunkte:
- es gibt ein Hochfrankentagesticket, Kostenpunkt 11 Euro. Damit kann man z. B. von Naila nach Kronach fahren und zurück. Die Fahrpläne sind im Internet gut dargestellt; die Ticketkosten leider nicht.

- man ist 50 Minuten unterwegs, der Bus fährt relativ zügig die weiteren Haltestellen an, und man kommt auch wieder zum Ausgangspunkt zurück. Drei Buspaare sind am Wochenende unterwegs, werktags sind es vier Buspaare.

- es gibt im Landkreis Kronach ein Rufbussystem, das weiterhilft, wenn man - wie in diesem Fall - irgendwo strandet.

- Die Busse sind mit der Ankunft der Züge am Nailaer Bahnhof relativ gut getaktet.

Minuspunkte:

- von dem Hochfrankenticket wissen nur Fachleute etwas, und es bleibt auch bei der Internetrecherche völlig unklar, wo man es bekommt und wieviel es kostet.

- In Naila sind die Busabfahrtsplätze nicht mit den Liniennummern der Busse gekennzeichnet.

- man muss in Wallenfels umsteigen. Und wenn der Anschlussbus die Haltestelle bereits verlassen hat, steht man in Wallenfels und muss auf den nächsten fahrplanmäßigen Bus drei Stunden warten.

- wer nicht hartnäckig mehrmals anruft, erreicht das Rufbussystem in Kronach nicht. Wer der deutschen Sprache nicht mächtig ist, für den bleiben die Fahrgasthinweise an den Haltestellen ein Rätsel.

- das Hochfrankentagesticket gilt nur für Busse. Für die Benutzung von Zügen muss man eine "normale" Fahrkarte lösen. Das Hochfrankentarifsystem ist schwer bis nicht durchschaubar.

- Die Kommunikation zwischen den verschiedenen Busunternehmen ist mangelhaft. Wer kommt wann wo an? Wer wartet auf wen oder nicht? Wird die Anzahl der Fahrgäste ausgetauscht? Wenn im Reisebus eine Familie mit den Eltern und drei Kindern unterwegs ist und in den Kleinbus umsteigen muss: ist für alle Fahrgäste ein Platz vorhanden?

- an den Wochenenden wird kein Reisebus eingesetzt, sondern ein Kleinbus. "KB" im Fahrplan bedeutet "Kleinbus". Das muss man wissen. Man kann keine Plätze reservieren, und im vorliegenden Fall war es spannend, ob alle potenziellen Fahrgäste in den KB gepasst hätten.

Das Ziel der grünen Kreisräte, die Linie 9 bekannter zu machen, kann erst dann erreicht werden, wenn die zuständigen Verantwortlichen und die Bevölkerung anfangen, darüber mit den Beteiligten und den Nutzern zu sprechen, und wenn die Fahrpläne und alles Wissenswerte transparent und deutlich erkennbar dargestellt werden.

Initiative der grünen KreisrätInnen erfolgreich - Bäume vorerst gerettet

In der Diskussion um die geplante Fällung von 31 Bäumen an der Kreisstraße HO5 zwischen Tauperlitz und Kautendorf konnte ein erster Erfolg erzielt werden. In Hauruck-Manier hat der Landkreis Hof versucht, entlang des Straßenabschnitts Leitplanken zu montieren und hierfür eine große Anzahl alter Bäume zu entfernen. Sofort haben die grünen KreisrätInnen versucht, die unbedachte Baumfäll-Aktion zu verhindern – mit Erfolg.

Auf Initiative der grünen Kreisrätinnen und unserer Landtagskandidatin Swanti-Bräsecke-Bartsch unterstützt von Umweltverbänden und engagierten Bürgern, wurden die vom Landkreis Hof geplanten Baumfällungen vorerst ausgesetzt. Bei einer gemeinsamen Ortsbegehung und anschließender Diskussion mit Landrat Dr. Oliver Bär sowie Vertretern von Verkehrspolizei, Feuerwehr und zuständigen Behörden konnte ein Kompromiss erzielt werden: Die Baumfällarbeiten werden vorerst nicht durchgeführt. In der Folge soll genau geprüft werden, welche Bäume erhalten werden können und welche aufgrund von Sicherheitsbedenken oder Krankheit weichen müssen. Die Prüfung wird dabei eng begleitet vom Landschaftspflegeverband Hof, der sich ebenfalls für eine umfassende Einzelfallprüfung der Bäume aussprach. Als Sofortmaßnahme kündigte der Landrat an, Warnschilder für den Wildwechsel zu montieren sowie eine Geschwindigkeitsbegrenzung für diesen Straßenabschnitt festzusetzen.

Die grünen KreisrätInnen zeigen sich zufrieden mit diesem Kompromiss. Eine Baumfällung im vom Landkreis Hof geplanten Umfang ist unverhältnismäßig und würde dem dortigen Ökosystem schaden. Mildere Mittel wie die Herabsetzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit sind relativ leicht umsetzbar, wie die versprochenen Sofortmaßnahmen von Landrat Dr. Bär zeigen. Eine alte und gewachsene Allee wie die zwischen Tauperlitz und Kautendorf ist in ländlichen Regionen nur noch selten anzutreffen und daher schützenswert – das gilt insbesondere vor dem Hintergrund von weltweiter Waldzerstörung und Flächenversiegelung, vor allem aber im Hinblick auf die Klimakatastrophe.

In Art. 16 des BayNatSchG wird die besondere Schutzwürdigkeit der Alleen an öffentlichen und privaten Verkehrsflächen und Wirtschaftswegen festgeschrieben. Leider wird dies in der Umsetzung immer wieder umgangen. Die angedachten  Ausgleichsmaßnahmen (hier 31 neu zu pflanzenden Bäume, von denen nicht sicher ist, ob sie in trockenen Sommern überhaupt anwachsen und 31 Nistkästen) wiegen das ökologische Desaster der Fällung von 31 alten Bäumen in keiner Weise auf.

Die grüne Kreisrätin Nanne Wienands bekräftigte bei der Ortsbegehung den Vorschlag, die Straße zur Fahrradstraße umzuwidmen. "Das verursacht keine Kosten und die Allee bleibt wie sie ist. Der Umweg für den Kfz-Verkehr wäre nur 700 Meter lang."

Mirjam Kühne, Fraktionsvorsitzende der grünen Kreistagsfraktion fordert abschließend: „Wichtig ist jetzt auch, herauszufinden, was im Landratsamt schiefgegangen ist, dass so ein offensichtlich völlig unreflektiertes Vorhaben von den zuständigen Stellen einfach durchgewunken wurde. Es gibt noch mehr alte Bäume und Alleen im Landkreis Hof, die von solchen Plänen betroffen sein könnten. Solche Maßnahmen müssen zwingend in den entsprechenden Gremien behandelt werden.  Fakt ist: Hätten wir als fünfköpfige Fraktion nicht laut und deutlich Öffentlichkeit hergestellt, dann wären die Bäume jetzt gefällt." 

Auch wenn es zu kritisieren ist, dass der Plan zu den Baumfällarbeiten von Seiten des Landkreises viel zu kurzfristig veröffentlicht wurde und in hohem Maße unverhältnismäßig ist, so ist der hieraus erwachsene Kompromiss ein Ausdruck gelebter Basisdemokratie vor Ort. Es ist zudem positiv hervorzuheben, dass dem Aufruf der grünen KreisrätInnen viele Bürger gefolgt sind und mit E-Mails an die entscheidenden behördlichen Stellen sowie Leserbriefen einen gewichtigen Beitrag zu diesem Erfolg beigetragen haben.

Pressemitteilung: 31 Bäume?

In der heutigen Zeit ist es für alle, die Verantwortung tragen, erforderlich, den Wert von Bäumen zu kennen. Die Leistung, die alte und vitale Bäume für den Sauerstoffgehalt unserer Atemluft erbringen, ist mit Geld nicht aufzuwiegen. Unsere Luft wird von vielerlei Schadstoffen belastet, und Bäume sind der Garant für Filterung und Erneuerung.

Der Landkreis Hof hat nun lapidar in der Presse mitgeteilt, dass ein Stück der HO5 in der kommenden Woche gesperrt wird, weil 31 Bäume gefällt werden. Begründung: wegen der Häufigkeit der Unfälle wäre es erforderlich, Schutzplanken zu installieren. Eine Nachfrage ergab, dass in den vergangenen zehn Jahre 57 Unfälle passiert sind; in den letzten drei Jahren waren es insgesamt drei Unfälle. Jeder einzelne ist einer zu viel, aber die Unfallhäufigkeit ist rückläufig.

Kurz nach Bekanntwerden der geplanten Baumfällungen, die bereits ab kommendem Montag durchgeführt werden sollen, sahen sich die Hofer Kreisrätinnen und Kreisräte von Bündnis 90/Die Grünen die etwa zwei Kilometer lange Strecke an, an der auf beiden Seiten Bäume fallen sollen.

Ihre einhellige Meinung: Das ist eine ökologische und ästhetische Sünde! Entsetzen über diesen Frevel der Straßenbau- und Verkehrsbehörden wurde deutlich. "Wollte man mit dieser schönen und vielfältig bestandenen Allee behutsam umgehen, sollte man einfach nur eine Geschwindigkeitsbegrenzung beschließen," meinen die fünf grünen Kreisrätinnen und Kreisräte. "Das kostet nichts und rettet Gesundheit und Menschenleben." Fakt ist:  Eichen, Kastanien, Eschen, Erlen, Linden und viele andere Bäume geben auf dieser kleinen Straße den Rad- und Autofahrern Schatten und den Vögeln eine Heimat. Nistkästen in der Nähe aufzuhängen, hilft keinem einzigen Vogel; "es ist Schaufensterpolitik". Die Grünen schlagen vor, diese Straße zu Fahrradstraße zu erklären; damit wäre ein hervorragend guter Teil des Radwegenetzes gewonnen, ohne jegliche Eingriffe in Natur und Umwelt. Die Klimaschutzziele werden nicht durch sinnlose Baumfällungen erreicht. Die Kreisräte hatten die zuständige Untere Naturschutzbehörde und die Bauverwaltung im Landratsamt Hof über die Begehung der Straße informiert: dort hatte man das Vorhaben der Fällung der 31 Bäume befürwortet. Die fünf Räte werden deutlich: "Das ist zum wiederholten Male eine eindeutige Fehlentscheidung der Unteren Naturschutzbehörde. Unter dem Deckmantel von Schutzmaßnahmen wird Natur vernichtet, die eigentlich gepflegt und erhalten werde sollte."

Die Ansicht der Grünen, die sich weitere Schritte gegen diese viel zu kurzfristig bekanntgegebene Aktion vorbehalten, wird unterstützt von den Umwelt- und Naturschutzverbänden Bund Naturschutz, Landesbund für Vogel- und Naturschutz und dem Verein "Artenreich Oberfranken e. V.". Ein Sprecher des Hofer Bund Naturschutz meinte "Diese Fällungen sind völlig aus der Zeit gefallen. Die Bäume schützen das sich anschließende Wasserschutzgebiet zur Regnitz und auf der anderen Straßenseite die seltenen Vorkommen von Flechten und Moosen am Schrecksberg. Über diese Straße ging seinerzeit der Verkehr, der jetzt auf B 15 zu finden ist. Seit Jahren ist die HO5 lediglich die Gemeindeverbindung zwischen Kautendorf und Tauperlitz, und es sollte möglich sein, eine intelligentere Art des Schutzes für die Verkehrsteilnehmer zu finden. Diese Maßnahme ist völlig überflüssig."

Miteinander fordern die Naturschützer, von der Fällung der Bäume abzusehen und die Entscheidung zum Bau der Leitplanken unverzüglich zurückzunehmen.

Pressemitteilung: Grüne stellen Antrag auf Einführung eines Schüler*innentickets beim Hofer Landbus

Die Hofer Kreisrätinnen und Kreisräte der Bündnisgrünen begrüßen in einem Schreiben an Landrat Dr. Oliver Bär ausdrücklich den Landbus als Verkehrskonzept für den ländlichen Raum.

Allerdings weisen sie auch darauf hin, dass das aktuelle Bezahlsystem Menschen mit geringem Einkommen durch den vergleichsweise hohen Fahrpreis von drei Euro pro Fahrt ausschließt. "Normalerweise fährt man eine Strecke hin und zurück, und dafür sind sechs Euro viel Geld. Vor allem wenn man Wege regelmäßig oder häufig zurücklegen muss, wird das Ziel, auf das Auto zu verzichten, nicht erreicht." meinen die Kreisräte. Und sie ergänzen ihr Anliegen mit dem Hinweis, dass leider die Möglichkeit eines Mehrfahrtentickets nicht geschaffen wurde, obwohl es mehrfach angeregt wurde.

Die fünf Kreisräte der Grünen beantragen nun, zu prüfen, welche Kosten für den Haushalt des Landkreises anfallen würden, wenn eine weitere Tarifstufe "Schüler*innen" mit einem ermäßigten Fahrpreis in Höhe von einem oder zwei Euro eingeführt würde. Wenn es im Kreistag zu einem entsprechenden Beschluss käme, könne der möglicherweise fehlende Betrag in den Kreishaushalt für das Jahr 2023 eingestellt werden. "Wir möchten, dass der Öffentliche Personennahverkehr in unserer Region an Attraktivität gewinnt," meint Fraktionssprecherin Mirjam Kühne aus Regnitzlosau. "Und selbstverständlich muss diese Entscheidung in den betroffenen Städten und Gemeinden vorbesprochen werden."

Mirjam Kühne weist auch darauf hin, dass sich die Grünen im Landkreis Hof dafür aussprechen, dass jedwede Nachfolgeregelung des Neun-Euro-Tickets auch für die Nutzer*innen des Hofer Landbusses gelten muss. "Ein Anschluss des Landbusses an diese Form der Zahlung für den Nahverkehr sollte obligatorisch sein. Dadurch wird sich auch zeigen, wieviel mehr Fahrgäste bei einem vereinfachten Zahlsystem den Landbus nutzen," ist die Meinung der Grünen.

 

Den Redebeitrag zum Antrag von Kreisrätin Mirjam Kühne finden Sie hier.

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